Champagner-Hersteller bereiten sich auf ungeliebtes russisches Gesetz vor

Champagner
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Frankreichs Champagner-Hersteller bereiten sich für das Exportgeschäft nach Russland auf das Inkrafttreten eines höchst ungeliebten russischen Gesetzes vor. Ab Samstag dürfen sie nicht mehr die russische Bezeichnung „Schampanskoje“ in kyrillischer Schrift auf ihre Etiketten drucken. Das im Juni von Präsident Wladimir Putin unterzeichnete Gesetz hat für Streit mit Paris gesorgt, verhindern konnte Frankreichs Regierung es am Ende jedoch nicht.

Die russische Regierung will, dass die Bezeichnung „Schampanskoje“ ausschließlich den russischen Weinhäusern vorbehalten ist. Französische Hersteller dürfen künftig noch „Champagner“ in lateinischer Schrift nutzen, müssen in kyrillischer Schrift auf der Flaschenrückseite aber „Schaumwein“ hinzufügen – ein Sakrileg für die stolze Branche.

Das Gesetz hatte schon früher in Kraft treten sollen, Paris konnte aber einen Aufschub bis Ende des Jahres aushandeln. „So konnten wir sicherstellen, dass nicht-konforme Flaschen, die vor Juli verschickt wurden, verkauft werden konnten“, erklärte der Branchenverband Comité Champagne. Abwenden konnte Frankreich die neuen Regeln jedoch nicht.

Doch Paris hat noch nicht aufgegeben: Nach Angaben aus dem französischen Handelsministerium gehen die Gespräche weiter. „Wir arbeiten zusammen mit der Europäischen Kommission weiterhin an dieser Angelegenheit, um unsere Wein- und Spirituosenindustrie, einschließlich Champagner, zu verteidigen“, sagte ein Ministeriumsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Frankreichs Champagner-Winzer verteidigen die geschützte Ursprungsbezeichnung schon seit Jahrzehnten mit juristischen Mitteln: In Deutschland erzielten sie 2019 einen Sieg gegen den Discounter Aldi, der ein „Champagner-Sorbet“ im Angebot hatte.

Als Exportmarkt kommt Russland für die französischen Champagner-Winzer an 15. Stelle, dorthin werden jährlich rund zwei Millionen der insgesamt 150 Millionen exportierten Flaschen geliefert. Allerdings kauft die russische Oberschicht nach Angaben des Comité Champagne besonders edle Cuvées. Die Gefahr, dass wohlhabende Russen heimische Billigsorten mit echtem Champagner aus Frankreich verwechseln könnten, besteht wohl eher nicht.

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