Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in diesem Jahr so viele Spenden erhalten wie seit 15 Jahren nicht mehr. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagte der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe), es zeichne sich eine Größenordnung von rund hundert Millionen Euro an Spenden ab. Der Großteil des Geldes sei zweckgebunden für die von der Flutkatastrophe im Juli betroffenen Gebiete eingegangen. Es habe aber zum Beispiel auch viele Spenden für die Corona-Hilfe im In- und Ausland sowie für die Auslandseinsätze etwa im Jemen, in Syrien oder auch in Afrika gegeben.
Die Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre – Corona-Pandemie und Flutkatastrophe – hätten die Menschen geprägt, sagte die DRK-Präsidentin voraus. „Sie gehen künftig bewusster mit sich und anderen um.“ Auch wenn dies „nicht für jeden Einzelnen gilt, so gilt es doch für die Gesellschaft insgesamt“, ergänzte Hasselfeldt. Das habe sich auch an der großen Hilfsbereitschaft in der Pandemie sowie nach der Flutkatastrophe im Sommer gezeigt. Die Situation der Mitmenschen sei der Bevölkerung nicht egal. „Wir sind kein Volk von Egoisten“, betonte Hasselfeldt.
Im Jahr 2020 waren laut Hasselfeldt ungefähr 57 Millionen Euro an Spendengeldern zusammengekommen. Nach dem Tsunami in Südostasien am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 seien es 124 Millionen Euro gewesen. Damals hatte es mehr als 200.000 Tote gegeben.