Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken geht davon aus, dass eine Quote von 80 Prozent bei den Corona-Erstimpfungen bis Ende Januar erreichbar ist. Sie sei fest davon überzeugt, „dass wir viele Ungeimpft noch erreichen können“, sagte Esken am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Aus ihrer Sicht sei dabei Überzeugungsarbeit zu den Vorteilen des Schutzes durch Impfung „der richtige Weg“. Gelinge dies jedoch nicht bei allen, müsse „eben eine Impfpflicht kommen“.
Die Bundesregierung hatte ursprünglich gehofft, die 80 Prozent Erstimpfungen schon bis zum 7. Januar zu erreichen. Ein Jahr nach dem Start der Impfkampagne haben nun rund 74 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Dosis gegen Covid-19 erhalten.
Dies sei „schon ziemlich gut“, sagte Esken. „Bis Ende Januar sollten wir die 80 Prozent tatsächlich erreichen.“ Sie glaube, dass viele Menschen „nicht etwa aus grundsätzlicher Ablehnung“ bisher gegen die Impfung gewesen seien, sondern weil sie etwa unsicher mit Blick auf Nebenwirkungen gewesen seien. Diese Befürchtungen hätten sich aber nicht bewahrheitet, nachdem „der Impfstoff an Milliarden von Menschen getestet worden ist sozusagen in einem großen Feldversuch auf der ganze Welt“.
Esken wollte unterdessen auch weitere Verschärfungen bei den Kontaktbeschränkungen nicht ausschließen. Es sei klug, in der aktuellen Lage „nichts auszuschließen“, sagte sie. Vorrangiges Ziel müsse es aber sein, Schulen und Bildungseinrichtungen offen zu halten. „Es mag sein, dass das eine oder andere Bundesland, das schon am 3. Januar mit Schulunterricht beginnen will, noch eine Woche drauflegen könnte“, sage sie. „Aber insgesamt muss es uns drauf ankommen, dass die Bildungsreinrichtungen geöffnet bleiben.“