Der Mann, der zu Wochenbeginn im US-Bundesstaat Colorado fünf Menschen erschoss, hat seine Taten offenbar in mehreren Science-Fiction-Romanen angekündigt und dabei auch die Opfer benannt. „Wir haben Kenntnis von den Büchern, die von dem Verdächtigen unter einem Pseudonym geschrieben wurden“, erklärte ein Sprecher der Polizei der Stadt Denver am Donnerstag. „Sie sind Teil unserer Ermittlungen.“
Der von der Polizei erschossene und als Lyndon McLeod identifizierte Schütze hatte unter dem Pseudonym Roman McClay zwischen 2018 und 2020 eine Trilogie namens „Sanction“ geschrieben. US-Medienberichten zufolge tötet im ersten Band ein Mann namens Lyndon MacLeod in einem Gebäude in Denver einen Mann namens Michael Swinyard. Eines der Opfer der Schusswaffenattacke vom Montag hieß tatsächlich Michael Swinyard – und wurde in der in dem Buch genannten Adresse erschossen.
In einem anderen Band beschreibt der Autor den Mord an einer Frau namens Alicia Cardenas. Unter den Opfern vom Montag ist ebenfalls eine Alicia Cardenas, die Besitzerin eines Tattoo-Studios. Auf seiner Autorenwebsite hatte Lyndon McLeod alias Roman McClay geschrieben, er nutze in seinen Büchern „echte Namen und echte Ereignisse und echte Menschen zusammen mit fiktiven, weil ich die Linien zwischen dem, was ist, und dem, was möglich ist, verwischen will“.
Der 47-Jährige hatte am Montag an verschiedenen Orten in Denver und im angrenzenden Lakewood fünf Menschen erschossen. Bei zwei Tatorten handelte es sich um Tattoo-Studios. Der Angreifer wurde schließlich von einer Polizistin erschossen.
Das Motiv des Mannes ist noch unklar. Nach Angaben der Polizei gab es private oder geschäftliche Beziehungen des Angreifers zu einigen seiner Opfer. Er habe „bestimmte Menschen ins Visier genommen“.