Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der Demokratischen Republik Kongo eine große Impfkampagne gegen Cholera gestartet. Wie die Organisation am Montag in Kinshasa mitteilte, sollen zwei Millionen Menschen im Osten des Landes geimpft werden. Die Kampagne begann demnach am vergangenen Mittwoch in den Provinzen Haut-Lomami, Süd-Kivu und Tanganjika, die seit August stark von Cholera betroffen seien.
In dem großen zentralafrikanischen Land wurden laut WHO seit Jahresbeginn 8279 mutmaßliche Cholerafälle gemeldet, außerdem 153 Todesfälle in 16 der insgesamt 26 Provinzen.
Cholera ist eine durch Wasser übertragene bakterielle Infektion, die den Darmtrakt betrifft und sich durch Symptome wie Erbrechen, wässrigen Stuhl, Dehydrierung und Müdigkeit bemerkbar macht. Die Krankheit kann tödlich sein, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.
Außer Cholera gibt es in der Demokratischen Republik Kongo auch Malaria, daran sterben pro Jahr rund 20.000 Menschen. Verbreitet sind auch Masern, Gelbfieber und Polio. Hinzu kommen Mangelernährung, Armut sowie vor allem im Osten gewaltsame Konflikte.
Von der Corona-Pandemie blieb das Land bislang weitgehend verschont. Auf eine Million Einwohner kommen 13 Todesfälle. Seit Pandemiebeginn wurden rund 75.000 Corona-Infektionen unter den 90 Millionen Einwohnern gezählt.
Die Cholera-Impfkampagne ist bereits die zweite in diesem Jahr. Im März und Juli waren bereits mehr als 1,4 Millionen Menschen in der südöstlichen Provinz Haut-Katanga geimpft worden.
„Cholera ist eine gefährliche Infektion, die innerhalb weniger Stunden tödlich sein kann, wenn sie nicht behandelt wird, aber sie ist vorhersehbar und kann verhindert werden“, erklärte der WHO-Vertreter Amedee Prosper Djiguimde. Zusätzlich zur Impfung verteile die Organisation auch Trinkwasser und sorge für bessere Hygiene und Sauberkeit, um eine Ausbreitung der Epidemie zu verhindern.