Der Streit zwischen dem europäischen Flugzeugbauer Airbus und seinem wichtigen Kunden Qatar Airways ist eskaliert: Airbus stornierte einen Auftrag von Qatar Airways über 50 Maschinen des Typs A321neo, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag mitteilte. Airbus ist verärgert, dass die Fluggesellschaft ihre Flotte von A350-Maschinen am Boden lässt und die Annahme weiterer Lieferungen des Maschinentyps gestoppt hat. Qatar Airways reagierte empört auf die Airbus-Entscheidung.
Die Fluggesellschaft bemängelt die Rumpfbeschichtung der Flugzeuge vom Typ A350. Airbus zufolge hat diese keine Auswirkungen auf die Sicherheit. Die Unternehmen streiten darüber bereits vor Gericht.
In der ersten Anhörung vor dem Gericht in London am Donnerstag verlangte Qatar Airways eine Entschädigung von 618 Millionen Dollar (545 Millionen Euro) sowie weitere vier Millionen Dollar für jeden Tag, an dem die A350-Maschinen am Boden bleiben, wie aus informierten Kreisen verlautete. Airbus stornierte den Angaben zufolge die Bestellung über die A321neo-Maschinen, weil Qatar Airways den Vertrag über die Lieferung der A350-Maschinen nicht erfüllt habe.
Qatar Airways wies die Vorwürfe am Freitag zurück. Die Fluggesellschaft erklärte, sie habe sich an alle vertraglichen Verpflichtungen mit Airbus gehalten. „Es ist daher sehr bedauerlich und frustrierend, dass Airbus die offensichtliche Entscheidung getroffen hat, diesen Streit auszuweiten und zu eskalieren.“
Die 50 A321neo-Maschinen haben einen Bestellwert von mehr als sechs Milliarden Dollar. Eine weitere Anhörung vor dem Londoner Gericht ist für die letzte April-Woche angesetzt.