Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat vor den Folgen der Corona-Pandemie für psychisch kranke Menschen gewarnt. Besonders der Zustand der Betroffenen mit Depressionen habe sich durch die Eindämmungsmaßnahmen teils massiv verschlechtert, sagte deren Vorsitzender Ulrich Hegerl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Freitag. Dabei hätten Einschnitte bei der medizinischen Versorgung ebenso eine Rolle gespielt wie eine „wegbrechende Alltagsstruktur“. Dies sei letztlich eine „stille Katastrophe“.
„Depressionen sind schwere, oft lebensbedrohliche Erkrankungen“, sagte Hegerl. Bei einer Befragung der Stiftung vor etwa einem Jahr hätten 44 Prozent der Menschen mit Depression von Rückfällen, Suizidgedanken oder sonstigen Verschlechterungen infolge der Corona-Maßnahmen berichtet. Die Politik müsse die Folgen für Depressive bei ihrer Maßnahmenplanung mit im Blick behalten.