Deutsche Post verkauft Produktionsrechte für Elektrotransporter Streetscooter

Superbass, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Superbass, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Deutsche Post DHL Group verkauft die Produktionsrechte für den Elektrotransporter Streetscooter an das internationale Firmenkonsortium Odin Automotive mit Sitz in Luxemburg. Odin werde die beiden Modelle mit acht und 13 Kubikmetern Laderaum künftig bauen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Er steigt als Minderheitsaktionär bei Odin ein.

Bei der Deutschen Post DHL bleibt die Streetscooter GmbH mit 300 Beschäftigten. Sie soll für einige tausend Wagen noch Fahrzeugteile und Batterien zuliefern und dann die Wartung der Elektrotransporterflotte übernehmen.

Aktuell setzt die Deutsche Post laut eigenen Angaben mehr als 17.000 der speziell für das Ausliefern von Briefen und Paketen entwickelten Elektrofahrzeuge ein. Geplant ist demnach ein Ausbau der Flotte auf insgesamt 21.500 Streetscooter.

Der Streetscooter war 2010 von Günther Schuh, einem Professor an der RWTH Aachen, und seinen Studenten sowie von Achim Kampker entwickelt worden. Die deutschen Autokonzerne konnten den Logistikkonzern damals nicht mit den gewünschten Elektrotransportern beliefern. Die Deutsche Post DHL übernahm das Startup im Jahr 2014. Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer urteilte im Sommer 2018, der Streetscooter habe der Elektromobilität in Deutschland einen wichtigen Schub gegeben.

Die Deutsche Post DHL hatte nach der vergeblichen Suche nach einem Käufer 2020 angekündigt, das Geschäft mit den Elektrofahrzeugen einzustellen, entschloss sich aber anschließend, die Produktion bis mindestens Ende 2022 für den Eigenbedarf fortzuführen. Schuh hatte den Konzern 2020 kritisiert: Der Firma sei „weder eine ausreichende Finanzierung noch ein realistischer Zugang zum Kapitalmarkt gewährt“ worden.

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