Djir-Sarai will Gesellschaftspolitik stärker in den Fokus der FDP rücken

Bijan Djir-Sarai - Bild: Bijan Djir-Sarai
Bijan Djir-Sarai - Bild: Bijan Djir-Sarai

Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai möchte gesellschaftspolitischen Themen innerhalb seiner Partei größere Bedeutung verleihen. Er sei „wahnsinnig stolz“ darauf, dass die FDP bei Themen wie Wirtschaft und Finanzen in Umfragen hohe Kompetenz zugesprochen bekomme, sagte Djir-Sarai am Donnerstag beim Dreikönigstreffen in Stuttgart. Jedoch hätten die Liberalen auch „wunderbare Antworten“ auf die gesellschaftspolitischen Herausforderungen Deutschlands. Die Partei solle die Debatten über solche Themen stärker mitgestalten.

Djir-Sarai war kurz vor Weihnachten von FDP-Chef Christian Lindner zum Nachfolger von Generalsekretär Volker Wissing nominiert worden, der das Amt des Bundesverkehrsministers übernommen hat. Gewählt werden soll Djir-Sarai auf einem Parteitag Ende April.

Jeder Generalsekretär müsse für sich abwägen, ob eher „mehr General“ sein wolle oder „mehr Sekretär“, sagte der 45-Jährige am Donnerstag. Seiner Ansicht nach sei hier „eine gesunde Mischung“ notwendig: Gelegentlich seien zugespitzte Debatten nötig, aber auch Strategie und Diplomatie spielten eine große Rolle. Er wolle als Generalsekretär deutlich machen, dass die Partei „eine eigenständige politische Kraft der Mitte“ sei. Seine Mission laute: „eine erfolgreiche FDP“.

Er möge eine Politik, „die empathisch ist“ und sich um „die Sorgen und Nöte der Menschen“ kümmere, führte Djir-Sarai weiter aus. In Diskussionen um die Auswirkungen der Corona-Pandemie dürfe es nicht nur um die wirtschaftlichen Schäden gehen, sondern es müsse auch darüber geredet werden, was die Pandemie „mit der Seele der Menschen gemacht hat“. Die „seelischen Narben“ der Gesellschaft wieder zu heilen, sei eine größere Herausforderung, als die wirtschaftlichen Verwerfungen zu beheben.

In der Diskussion um eine mögliche allgemeine Corona-Impfpflicht plädierte Djir-Sarai für eine zivilisierte Auseinandersetzung. Es gebe für und gegen die Impfpflicht jeweils gute Gründe – entscheidend sei, „dass diese Debatte respektvoll stattfindet“. Hier müsse die Politik auch Vorbild sein, mahnte Djir-Sarai.

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