Djokovic verliert Kampf gegen Abschiebung aus Australien

Novak Djokovic - Bild: Carine06/CC BY-SA 2.0
Novak Djokovic - Bild: Carine06/CC BY-SA 2.0

Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic hat den Kampf gegen seine Abschiebung aus Australien verloren. Einen Tag vor dem Start der Australian Open wies ein Bundesgericht in Melbourne am Sonntag Djokovics Einspruch gegen den Entzug seines Visums zurück. Die australische Regierung hatte dem 34-jährigen Serben sein Visum entzogen, weil er Anfang Januar ohne die vorgeschriebene Corona-Impfung eingereist war.

„Das Gericht hat beschlossen, dass der abgeänderte Antrag kostenpflichtig abzuweisen ist“, erklärte der Vorsitzende Richter James Allsop nach der Entscheidung. Djokovic muss also nicht nur das Land verlassen, sondern auch die Gerichtskosten tragen.

Für Djokovic, der bei der Einreise statt eines Impf-Nachweises eine medizinische Ausnahmegenehmigung vorgelegt hatte, stand in dem Verfahren viel auf dem Spiel: Nach seiner Niederlage muss der Weltranglistenerste nun bis zu seiner Ausreise aus Australien in Gewahrsam bleiben. Die Teilnahme an den Australian Open in Melbourne, die er bereits neun Mal gewonnen hat, bleibt ihm verwehrt. Djokovic wollte bei dem Turnier als erster Tennisspieler überhaupt den 21. Grand-Slam-Titel holen.

Djokovics Fall war am Sonntag in einer Dringlichkeitssitzung von drei Bundesrichtern verhandelt worden. Der Weltranglistenerste wurde dafür aus seiner Abschiebehaft in einem früheren Hotel in Melbourne in die Kanzlei seiner Anwälte gefahren, um von dort aus die Verhandlung zu verfolgen.

Djokovic war am Samstag erneut in Gewahrsam genommen worden, nachdem die australische Regierung sein Visum ein zweites Mal für ungültig erklärt hatte. Einwanderungsminister Alex Hawke räumte laut Gerichtsunterlagen zwar ein, dass das von Djokovic ausgehende Infektionsrisiko „geringfügig“ sei. Die Einreise des Tennisspielers könne aber zur Missachtung von Corona-Regeln im Land führen, eine „Anti-Impf-Stimmung fördern“ und sogar zu „Unruhen“ beitragen.

Djokovics Anwälte warfen der australischen Regierung dagegen vor, ihre Argumentation sei „unlogisch“ und „irrational“. Djokovic gehöre nicht der Bewegung der Corona-Impfgegner an.

Die Angelegenheit hat sich längst zu einem Politikum entwickelt. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic richtete schwere Vorwürfe gegen die australischen Behörden. Die australische Regierung ist wiederum besorgt wegen des Unmuts, den Djokovics Einreise bei vielen Bürgern auslöste, nachdem sie in den vergangenen Monaten unter langen Corona-Lockdowns und strikten Einreisebeschränkungen zu leiden hatten.

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