Im Tauziehen um die Einreise von Tennisstar Novak Djokovic nach Australien haben die Anwälte des Weltranglistenersten eine einstweilige Verfügung gegen dessen drohende Abschiebung beantragt. Anwalt Nick Wood forderte am Freitag bei einer Dringlichkeitsanhörung des zuständigen Gerichts zudem, dass sein Mandant während des Verfahrens nicht in Abschiebehaft genommen wird. Zuvor hatte Australien das Visum des nicht gegen das Coronavirus geimpften 34-Jährigen ein zweites Mal annulliert; ihm droht die Abschiebung und eine dreijährige Einreisesperre.
Ein Regierungsanawalt sagte bei der Anhörung, der Tennisstar werde nicht abgeschoben, bis die Justiz über den Fall entschieden hat. Djokovic bleibe bis zu einer für Samstagmorgen angesetzten Befragung durch die Einwanderungsbehörde zudem auf freiem Fuß, sagte der Rechtvertreter der Regierung, Stephen Lloyd.
Bereits bei der Einreise des nicht gegen das Coronavirus geimpften Weltranglistenersten vor mehr als einer Woche hatten die Behörden dessen Visum für ungültig erklärt. Der Serbe war mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung zu den Australian Open eingereist. Die Grenzbeamten hatten ihm jedoch die Einreise verweigert, weil er keinen Corona-Impfnachweis vorlegen konnte und sie seine Ausnahmegenehmigung nicht anerkannten.
Einem Einspruch der Anwälte gab ein Richter Anfang der Woche wegen eines Verfahrensfehlers statt, Djokovic durfte das Abschiebehotel verlassen. Seitdem trainiert er in Melbourne für das anstehende Turnier.
„Wir sind sehr besorgt wegen der Zeit“, sagte Anwalt Wood am Freitag angesichts der am Montag beginnenden Australian Open, die der derzeit weltbeste Tennisspieler zu verpassen droht. Bei dem Turnier will Djokovic seinen Titel verteidigen und sich mit seinem 21. Grand-Slam-Sieg zum alleinigen Rekordhalter krönen.