Durchschnittlich 89 Prozent der Klinik-Beschäftigten, die direkt mit Patienten zu tun haben, sind mindestens zweimal gegen Corona geimpft. Das berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Zwei Drittel der Krankenhäuser rechnen der Umfrage zufolge mit Einschränkungen bei der Patientenversorgung, wenn ab 16. März ungeimpftes Personal nicht mehr beschäftigt werden darf. 34 Prozent erwarten das nicht.
Nach Berufsgruppen aufgeschlüsselt ist demnach die Impfquote im Pflegedienst der Krankenhäuser mit durchschnittlich 95 Prozent am höchsten. Bei der Intensivpflege beträgt die Quote allerdings nur 87 Prozent. Die Impfquote bei den Ärzten liegt demnach bei 89 Prozent. In Verwaltung und Versorgung, wo etwa ein Fünftel der Krankenhausmitarbeiter beschäftigt ist, ist die Impfquote mit durchschnittlich 90 Prozent sogar etwas höher als in den „patientennahen“ Abteilungen.
Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung sind 83,6 Prozent der über 18-Jährigen vollständig geimpft.
DKG-Chef Gerald Gaß sagte dem RND, die Zahlen zeigten eine „erfreulich hohe“ Impfquote in den Kliniken. „Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht dennoch Probleme auf die Patientenversorgung zukommen können“, warnte er. „Umso wichtiger ist es, dass Rechtsklarheit hergestellt wird und die Gesundheitsämter nach dem 15. März einheitlich und mit angemessenen Übergangsfristen das weitere Verfahren umsetzen“, sagte Gaß. Er forderte zudem die umgehende Umsetzung einer allgemeinen Impfpflicht.
Für die Online-Umfrage wurden nach Angaben der DKG 246 Krankenhäusern ab 50 Betten am 18. und 19. Januar befragt.