Energie- und Wasserversorger für flexible Quarantäneregeln bei Schlüsselpersonal

Symbolbild: Klärwerk
Symbolbild: Klärwerk

Der Bundesverband der Energie- und Wasserversorger (BDEW) hat für Schlüsselpersonal flexible Quarantäne-Regelungen gefordert. „Die aktuell diskutierte, generelle Quarantänezeitverkürzung für betriebsnotwendiges Personal ist eine sinnvolle Unterstützung, um mögliche Personalengpässe zu verhindern“, sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch. Derzeit sei die Lage in den Unternehmen „noch entspannt“, doch die Omikron-Variante des Coronavirus könne zu einer „schlagartigen Erhöhung“ der Quarantänefälle führen.

Wenn die Maßnahmen aus den Pandemieplänen nicht mehr ausreichten, müsse die Quarantäne für Schlüsselpersonal aufgehoben werden können, forderte Andreae, wie das RND berichtete. „Im Bedarfsfall halten wir ein Aussetzen der Quarantäne für die Wahrnehmung des Dienstes für notwendig, sofern das Personal arbeitsfähig ist.“

Die BDEW-Chefin sagte den Zeitungen weiter, bundesweit zählten bis zu 23.000 Angestellte zum Schlüsselpersonal der Energie- und Wasserwirtschaft. „Hierunter fallen Experten mit besonderem technischen Know-How wie beispielsweise im Entstörungsdienst oder in der Netzleitwarte.“

Die Energie- und Wasserversorger forderten von der Politik drei konkrete Maßnahmen zur Aufrechterhaltung bedeutsamer Infrastruktur: Für Engpasssituationen seien Ausnahmen bei Arbeitszeitregelungen erforderlich, um bei der Personalplanung flexibel auf kurzfristige Ausfälle reagieren zu können. Wichtig seien zudem „die Anerkennung des Schlüsselpersonals der Energie- und Wasserwirtschaft für eine bevorzugte Kindernotbetreuung“ und eine „bevorzugte Einbeziehung“ in die Impfkampagne, sobald ein gegen Omikron angepasster Impfstoff verfügbar sei.

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), der die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft vertritt, sprach sich ebenfalls für kürzere Quarantänezeiten aus. „Bei einer stark ansteigenden Verbreitung von Omikron muss die Versorgung der Bevölkerung mit in Deutschland produzierten Lebensmitteln gesichert bleiben“, erklärte der Verband am Mittwoch zur Begründung. Auch die Agrar- und Ernährungswirtschaft zähle zur systemrelevanten Infrastruktur.

Nötig seien ausreichend Kapazitäten in der Logistik und der Vermarktungskette, fuhr der DRV fort. Es dürfe an keiner Stelle Engpässe bei der Versorgung geben. „Dies muss die Politik berücksichtigen.“ Die Verbände äußerten sich im Vorfeld der Bund-Länder-Konferenz am Freitag. Die Bundesregierung arbeitet für das Spitzentreffen bereits an neuen Corona-Schutzmaßnahmen. Dabei geht es auch um eine mögliche Verkürzung der Quarantänezeiten.

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