Der FDP-Politiker Stephan Thomae hat Erwartungen an eine rasche Legalisierung von Cannabis durch die neue Regierungskoalition gedämpft. „Wir sollten uns damit Zeit lassen und vergleichen, was andere Länder dabei gut gemacht oder schlecht gemacht haben“, sagte Thomae der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch. „Wir sollten nicht die Fehler der anderen wiederholen.“
„Es sollte zum Beispiel nicht so laufen wie in den Niederlanden, wo man zwar in Coffee Shops legal Cannabis für sich erwerben kann, aber die Coffee Shops von Drogenbanden beliefert werden“, betonte Thomae, der Parlamentarischer Geschäftsführer in der FDP-Bundestagsfraktion ist. „Wir sollten die Freigabe keinesfalls über’s Knie brechen“, fügte er hinzu.
SPD, Grüne und FDP wollen laut Koalitionsvertrag eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ einführen. Damit würden „die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“.
Kritiker dieses Schritts verweisen darauf, dass die Droge heute deutlich stärker sei als zu Zeiten, als der Konsum in Europa und den USA aufkam.