Der deutsche Astronaut auf der Internationalen Raumstation ISS, Matthias Maurer, sieht die menschliche Umweltzerstörung vom All aus mit Kummer. „Der Mensch greift in die Natur ein, das erkennen wir hier“, sagte Maurer in einer Liveschalte zur Universität des Saarlandes am Mittwoch. Seine Lieblingsbeschäftigung sei es, die Erde aus dem All zu betrachten. Doch er sehe da viel, was ihm nicht gefalle, zum Beispiel den brennenden Urwald in Brasilien und Südostasien. „Das stimmt mich traurig“, sagte der Astronaut.
Jeder Raumfahrer sehe aus dem All, wie dünn die Schicht der Atmosphäre sei. Deswegen werde jeder Astronaut „drei Sekunden nachdem er auf der Station war und diesen Blick einmal hatte, sofort zum intensivsten Umweltbotschafter, denn man sich wünschen oder vorstellen kann“. Er wünsche sich deshalb, dass jeder Menschen einmal „hier oben wäre“ und den Blick genießen könnte.
Es sei „unglaublich schön“ zu sehen, wie unser Planet von oben aussieht, es sei „ein zauberhafter Planet“. „Aber man hat auch direkt ein bisschen Angst um diesen schönen Planeten“, sagte Maurer. Der 51-jährige war im November 2021 als Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA für ein halbes Jahr zur ISS gestartet. Im Weltraum betreut er unter anderem materialwissenschaftliche und medizinische Forschung.