Johnson ordnet Untersuchung der Diskiminierungsvorwürfe von Ex-Staatssekretärin an

Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street
Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street

Der britische Premierminister Boris Johnson hat nun doch offizielle Ermittlungen zu den Vorwürfen der früheren Staatssekretärin Nusrat Ghani angeordnet, die nach eigenen Angaben wegen ihres muslimischen Glaubens ihr Regierungsamt verloren hat. Johnson habe das Kabinettsbüro angewiesen, die Vorwürfe zu untersuchen, erklärte ein Sprecher der Downing Street am Montag. Der britische Premier nehme die Anschuldigungen „sehr ernst“.

Die zu Johnsons Tory-Partei gehörende Abgeordnete Ghani hatte der „Sunday Times“ berichtet, sie hätte im Jahr 2020 ihr Amt als Staatssekretärin im Verkehrsministerium vor allem wegen ihrer Religionszugehörigkeit verloren. Das habe ihr ein für die Fraktionsdisziplin verantwortlicher Vertreter der Konservativen im Parlament mitgeteilt. Sie habe sich „gedemütigt und machtlos“ gefühlt.

Johnson hatte Ghani zunächst gedrängt, eine formelle Beschwerde bei der konservativen Partei einzureichen. Sie lehnte dies jedoch mit der Begründung ab, dass sich die Anschuldigung auf die Regierung und nicht auf die Parteiarbeit beziehe. Am Sonntagabend sprach sie dann persönlich mit Johnson.

Auf Twitter begrüßte sie nun die Entscheidung: Wie sie dem Premierminister am Vorabend gesagt habe, wolle sie „nur, dass die Angelegenheit ernst genommen wird und dass er sie untersucht“, schrieb Ghani.

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