Die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen sieht in den deutsch-französischen Rüstungsprojekten eine Gefahr Frankreich. „Der Technologietransfer ohne Gegenleistung nach Deutschland schwächt die französische Verteidigungskapazität“, sagte Le Pen am Mittwoch in Paris. Frankreich habe Deutschland schon „viel zu viel überlassen“, fügte sie hinzu. Le Pen spielte auf die Entwicklung eines Luftkampfsystems an, an dem Frankreich, Deutschland und Spanien beteiligt sind.
„Frankreich muss auch in seinem Kopf wieder eine Großmacht werden und aufhören, um die Anerkennung Deutschlands zu buhlen“, sagte Le Pen. Die Politikerin hat nach Umfragen derzeit gute Aussichten, gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron in die Stichwahl zu kommen.
Le Pen tritt zum dritten Mal bei einer Präsidentschaftswahl an. Dieses Mal bekommt sie erheblichen Druck von dem rechtsextremen Kandidaten Eric Zemmour, der den radikaleren Teil ihrer Anhänger umwirbt. Mehrere ihrer Mitarbeiter sind bereits übergelaufen. Viele erwarten mit Spannung, ob Zemmour auch die Nichte von Le Pen, Marion Maréchal, an Bord holt, die ihrer Tante eines Tages den Rang ablaufen könnte.
