Linke hofft auf Unterstützung für Trabert aus anderen Parteien

Gerhard Trabert - Bild: Christof Mattes
Gerhard Trabert - Bild: Christof Mattes

Die Linke hofft, dass ihr Kandidat für das Bundespräsidentenamt, Gerhard Trabert, bei der Wahl des neuen Staatsoberhauptes auch Unterstützung aus andere Parteien bekommt. „Wir werden dafür werben, dass es mehr als 71 Stimmen gibt“, sagte Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow am Dienstag bei der Vorstellung von Traberts Kandidatur in Berlin. Ähnlich äußerte sich auch Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch.

In der Bundesversammlung, die am 13. Februar das Staatsoberhaupt neu wählt, verfügt die Linke über 71 von 1472 Stimmen. Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier kann bei der Wahl am 13. Februar hingegen mit der Unterstützung der Ampel-Parteien sowie der Union rechnen. Traberts Kandidatur gilt deshalb als aussichtslos. Am Montag hatten die Spitzen von Partei und Fraktion den 65-jährigen Sozialmediziner als Gegenkandidat von Bundespräsident Steinmeier nominiert.

Ko-Parteichefin Janine Wissler verwies auf Traberts Engagement für Wohnungslose oder Flüchtlinge im In- und Ausland. Der „Arzt der Armen“, der etwa Obdachlosen kostenlos behandele, verkörpere wie kaum ein anderer, dass „Solidarität unteilbar ist“.

Trabert hat in Mainz ein „Arztmobil“ für wohnungslose Menschen auf die Beine gestellt und war zeitweise in der Seenotrettung und im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos aktiv. Nach jahrzehntelangem Engagement für die verschiedensten Projekte hat Traberts nun selbst den Eindruck, dass sich kaum etwas geändert habe an den sozialen Verhältnissen.

Er habe „das Gefühl, dass die soziale Ungleichheit zugenommen hat“, sagte er mit Blick auf seine Präsidentschaftskandidatur. Für ihn sei die soziale Ungleichheit die „Mutter aller Probleme“ in Deutschland.

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