In Deutschland ist die Zahl der Asylanträge im vergangenen Jahr wieder über das Niveau vor der Corona-Pandemie gestiegen. Wie das Bundesinnenministerium am Mittwoch mitteilte, wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 190.816 förmliche Asylanträge gestellt. Dies seien 24.878 oder 15 Prozent mehr als im letzten Vor-Corona-Jahr 2019.
Im vergangenen Jahr wurden 148.233 Erstanträge in Deutschland gestellt, 42.583 waren Folgeanträge. Damit lag die Gesamtzahl um gut 56 Prozent über dem ersten Corona-Jahr 2000, als insgesamt 122.170 Anträge erfasst wurden. Wichtigste Herkunftsländer der Asylbewerber im Jahr 2021 waren Syrien (70.162) und Afghanistan (31.721).
Entschieden wurde im vergangenen Jahr über die Anträge von 149.954 Menschen. 21,4 Prozent wurde dabei die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention gewährt. 15,3 Prozent bekamen daneben sogenannten subsidiären Schutz, weil der Flüchtlingsschutz nicht greift, ihnen aber im Herkunftsland ernsthafter Schaden droht. Bei 3,2 Prozent wurden zudem Abschiebeverbote erlassen. Abgelehnt wurden 23,4 Prozent der Anträge. Anderweitig erledigt etwa durch die Rücknahme des Asylantrags wurden 36,7 Prozent.