Die Nato hat mit der ukrainischen Regierung eine verstärkte Zusammenarbeit zur Verhinderung von Cyberangriffen vereinbart. Es gebe ein „neues Abkommen“, auf dessen Grundlage die Zusammenarbeit vertieft werde, erklärte am Montag der Leiter der Kommunikations- und Informationsagentur der Nato, Ludwig Decamps. In Zukunft solle die Informationstechnologie in der Ukraine modernisiert und das Personal besser ausgebildet werden.
Die Ukraine hatte Moskau am Sonntag beschuldigt, für die Angriffe auf ukrainische Regierungs-Websites verantwortlich zu sein. Der Kreml wies dies jedoch zurück. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bot der ukrainischen Regierung bei ihrem Besuch in Kiew am Montag an, Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zur Unterstützung und Aufklärung bereitzustellen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am Freitag gesagt, dass bereits Experten im Einsatz seien, um die Cyberattacke aufzuklären.
Der Westen befürchtet angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine, dass Russland nach der Annexion der Krim 2014 derzeit einen Einmarsch im Nachbarland vorbereitet. Der Kreml weist dies kategorisch zurück. Der US-Softwareriese Microsoft wies darauf hin, dass die Cyberattacke wesentlich weiterreichende Folgen haben könnte und mehr Organisationen betroffen haben könnte als ursprünglich angenommen. Microsoft stellte weitere Überprüfungsmaßnahmen in Aussicht.