New Yorks Bürgermeister Eric Adams hat die US-Bundesregierung zu einem härteren Vorgehen gegen Waffenkriminalität gedrängt. „Wir sind darauf angewiesen, dass Washington uns unterstützt und die Verbreitung von Schusswaffen in New York und Städten wie New York stoppt“, sagte Adams am Freitag (Ortszeit). Kurz zuvor war in der Ostküstenmetropole ein junger Polizist bei einem Einsatz durch Schüsse getötet worden, ein weiterer Beamter wurde bei dem Vorfall verletzt.
Auf Bundesebene sei es versäumt worden, „dem Strom von Schusswaffen in diese Stadt zu stoppen“, kritisierte Adams. „Wir stellen hier keine Waffen her. Wie kann es sein, dass wir tausende Schusswaffen aus den Straßen entfernen und sie trotzdem weiter ihren Weg nach New York finden – in die Hände von Menschen, die Mörder sind?“
Der frühere Polizeibeamte Adams, der seit dem 1. Januar Bürgermeister von New York ist, äußerte sich nach einem Polizeieinsatz im Stadtteil Harlem, bei dem ein 22-jähriger Beamter getötet wurde.
Nach Polizeiangaben hatten der Beamte und zwei seiner Kollegen auf den Notruf einer Frau reagiert, die in einer Wohnung von ihrem Sohn bedroht wurde. Als die Polizisten eintrafen, habe der 47-jährige Sohn ohne Vorwarnung geschossen, sagte New Yorks Polizeichefin Keechant Sewell bei einer Pressekonferenz. „In einem einzigen Augenblick ist das Leben eines 22-Jährigen beendet und das eines anderen für immer verändert worden“, fügte sie mit Blick auf den getöteten Beamten und seinen verletzten Kollegen hinzu.
Es handelte sich bereits um die dritte tödliche Gewalttat in New York binnen acht Tagen. Am Freitag der vergangenen Woche war eine 19-jährige Mitarbeiterin einer Fast-Food-Kette bei einem Raubüberfall erschossen worden. Einen Tag später wurde eine 40-Jährige von einem Mann an der Station Times Square auf die U-Bahn-Gleise gestoßen und starb.
Im gesamten Jahr 2021 wurden in New York nach Polizeiangaben 488 Morde registriert. Dies waren 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr.