Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat Verwunderung über die Skepsis vieler Ostdeutscher gegenüber der Corona-Impfung geäußert. „Ich habe mir nicht vorstellen können, dass es gerade im Osten so harten Widerstand gibt“, sagte er dem „Tagesspiegel am Sonntag“. In der DDR seien Impfungen üblich und akzeptiert gewesen.
Allerdings sinke in Ostdeutschland – ebenso wie in Osteuropa – das Vertrauen in Institutionen und den Staat, sagte Schneider weiter. „Offenbar symbolisiert die Impfung den Staat, auch weil die Regierung dazu aufruft.“ Inzwischen sei die Debatte über dieses Thema „teilweise fanatisch“.
Schneider sprach sich zugleich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht aus. „Es gibt in Teilen der Gesellschaft eine Vereinzelung. Allein dieser Schaden ist meines Erachtens größer als der Eingriff durch eine Impfpflicht“, sagte er.