Überraschungsbesuch im Plattenladen: Papst Franziskus ist am Dienstagabend ins Musikgeschäft alter Bekannter in Rom gefahren, um sich eigens ein paar Platten auszusuchen. Bei seinem Ausflug zum „Stereosound“-Geschäft in der Nähe des Pantheons segnete der bekennende Liebhaber klassischer Musik auch gleich die Räumlichkeiten nach einer kürzlichen Renovierung, wie aus Vatikankreisen verlautete. Die Besitzer des Ladens sind seit langem mit dem argentinischen Pontifex befreundet.
Der 85-Jährige ist Fan klassischer Komponisten, mag aber auch Tango-Musik. Er verließ den Laden mit einer Langspiel-Platte klassischer Musik, ein Geschenk von Tiziana Esposito, der Tochter der Besitzerin, wie diese der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. „Es war ein schneller Besuch, ungeheuerlich, großartig, menschlich, wunderbar“, schwärmte sie. Der Papst liebe Opernstimmen und „er liebt besonders Wagner“.
Eine kleine Menschenmenge versammelte sich während des rund 20-minütigen Besuchs des Papstes vor dem Geschäft. Franziskus sei ein alter Kunde: „Er ist schon als Bischof, Erzbischof und Kardinal gekommen, um Platten klassischer Musik für sich selbst und als Geschenke zu kaufen“, sagte Esposito. Sie beschrieb das Kirchenoberhaupt als „eine ganz besondere Person“.
Franziskus ist dafür bekannt, einfacher zu leben als seine Vorgänger, unter anderem trägt er seine eigene Aktentasche mit sich, führt seine eigenen Telefonate und wohnt in bescheidenen Zimmern im Gästehaus Casa Santa Marta. Im Jahr 2015, zwei Jahre nach seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt der 1,3 Milliarden Katholiken weltweit, besuchte er einen Optiker im Zentrum Roms, um seine Brille zu wechseln. Im Jahr darauf ging er in ein Geschäft, um neue orthopädische Schuhe zu kaufen.