Der berühmte Pariser Obelisk wird von seiner Schmutzschicht befreit. Anlass der Restaurierung ist der 200. Jahrestag der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphenschrift durch den Franzosen Jean-François Champollion im Jahr 1822, wie Kulturministerin Roselyne Bachelot am Montagabend in Paris sagte. Das deutsche Unternehmen Kärcher finanziert einen Großteil der Reinigung, die etwa eine Million Euro kostet und bis zum Sommer dauern soll.
Der für die Restaurierung komplett eingerüstete Obelisk befindet sich auf der Place de la Concorde, einem der verkehrsreichsten Plätze in Paris. Die 23 Meter hohe und 222 Tonnen schwere Granitstele war ein Geschenk des ägyptischen Vizekönigs Muhammad Ali Pascha an den französischen König Louis Philippe. Der Obelisk stammt aus dem Tempel von Luxor und wird mit einem Alter von rund 3300 Jahren auch als „ältestes Monument von Paris“ bezeichnet.
Er wurde per Boot nach Frankreich transportiert und 1836 vor 200.000 Zuschauern auf dem Pariser Platz nahe der Seine errichtet. Der Obelisk ersetzte ein Denkmal zu Ehren des während der Revolution geköpften Königs Ludwigs XVI.
Der französische Sprachwissenschaftler Champollion konnte 1822 mit Hilfe des Steins von Rosetta und dessen mehrsprachigen Inschriften erstmals die ägyptische Hieroglyphenschrift entschlüsseln. Zum Gedenken an diesen Durchbruch gibt es in diesem Jahr in Frankreich zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen, unter anderem im Louvre und in Champollions Geburtsort Figeac.