Die Gerüchte über eine bevorstehende Ablösung von Bundespolizei-Präsident Dieter Romann wecken Unmut bei der Polizeigewerkschaft. „Die ungeklärte Personalfrage ist ein großer Unsicherheitsfaktor“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Andreas Roßkopf, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wir wollen schnellstmöglich wissen, ob da was dran ist.“
Das für diese Personalfrage zuständige Bundesinnenministerium ließ seine Pläne zu Romanns Zukunft aber weiter offen. Ein Ministeriumssprecher stufte die Berichte über dessen Ablösung am Montag als „reine Spekulation“ ein. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) habe „auf Ebene der Behördenleiter bislang keine Personalentscheidung getroffen“.
In Koalitionskreisen wurde gegenüber AFP die Erwartung geäußert, dass der seit 2012 amtierende Romann kurz vor der Ablösung stehen könnte. Zunächst hatten das Redaktionsnetzwerk Deutschland und die „Süddeutsche Zeitung“ hatten zuvor von Plänen für einen Wechsel an der Spitze der Bundespolizei berichtet.
Romann war Berichten zufolge ab 2015 hinter den Kulissen als Kritiker der liberalen Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Erscheinung getreten. Auch werden ihm weiter gute Kontakte zum abgelösten Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, nachgesagt.