Trotz der tagelangen Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff „Ever Given“ im März hat die Wasserstraße im Osten Ägyptens im vergangenen Jahr Rekord-Einnahmen eingebracht. Mit 6,3 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) sei der größte jemals erzielte Jahresumsatz verzeichnet worden, erklärte die staatliche Suezkanal-Behörde SCA am Sonntag. 20.694 Schiffe durchfuhren den Kanal demnach – rund 56 am Tag. Im Vorjahr waren es insgesamt 18.830 Schiffe.
Der Rekord wurde erzielt, obwohl die Wasserstraße vom 23. März an sechs Tage lang gesperrt gewesen war, nachdem die „Ever Given“ sich festgefahren und die Durchfahrt blockiert hatte. Der Vorfall verursachte bedeutende Störungen im internationalen Schiffsverkehr.
Nach Angaben von SCA entstanden dem ägyptischen Staat dadurch Verluste in Höhe von zwölf bis 15 Millionen Dollar pro Tag. Bei den Arbeiten zur Freilegung des Schiffes verunglückte zudem ein Mitarbeiter der Behörde tödlich.
Rund zehn Prozent des weltweiten Seehandels verläuft durch den Suezkanal, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet. Die SCA hatte im November für Anfang des neuen Jahres eine Erhöhung der Passage-Gebühren mit Ausnahme von Schiffen, die Touristen oder Flüssiggas transportieren, um sechs Prozent beschlossen.