Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bestürzt über den Tod von EU-Parlamentspräsident David Sassoli gezeigt. „Europa verliert einen engagierten Parlamentspräsidenten, Italien einen klugen Politiker und Deutschland einen guten Freund“, erklärte Scholz am Dienstag nach Angaben seines Sprechers im Onlinedienst Twitter. Seine Gedanken seien bei Sassolis Familie. Der 65-jährige EU-Parlamentspräsident war in der Nacht zum Dienstag in einem italenischen Krankenhaus gestorben.
Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigte sich „sehr traurig“ über Sassolis Tod. Als Präsident des EU-Parlaments sei es diesem immer wieder gelungen, „Gräben zu überwinden und so das Parlament als Ganzes zu stärken“, schrieb Baerbock auf Twitter. Sie fügte auch hinzu: „Wir werden seinen überzeugten Einsatz für den menschlichen Umgang mit Geflüchteten nicht vergessen.“
Finanzminister Christian Lindner (FDP) würdigte auf Twitter den verstorbenen Sassoli als „einen leidenschaftlichen Europäer, der immer über Parteigrenzen vermittelte und sich in Pandemiezeiten für ein entscheidungskräftiges EU-Parlament einsetzte“.
Sassoli war in der Nacht zum Dienstag in einem Onkologie-Zentrum in Aviano in Italien gestorben. Er war dort nach Angaben seines Sprechers seit mehr als zwei Wochen „wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems“ behandelt worden.
Demnach kam der Parlamentspräsident am 26. Dezember ins Krankenhaus, all seine offiziellen Termine wurden seitdem abgesagt. Im September war er bereits wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt worden und konnte mehrere Wochen lang nicht seinen Aufgaben als EU-Parlamentspräsident nachgehen.
Der Sozialdemokrat hatte den Parlamentsvorsitz seit der Europawahl 2019 inne. Seine Amtszeit lief diesen Monat aus.