Siemens bereitet laut einem Medienbericht den möglichen Verkauf seiner Logistik-Sparte vor. Der erste konkrete Schritt zur Trennung sei mittels Gründung der Siemens Airport Logistics GmbH mit Sitz in München vollzogen worden, berichtete die „Welt am Sonntag“. Darin würden zunächst die deutschen Flughafen-Logistikaktivitäten gebündelt, sagte ein Siemens-Sprecher auf Anfrage der Zeitung.
Das Siemens-Geschäft mit Anlagen für die Sortierung von Post, Paketen und Flughafengepäck gehört laut Bericht seit Jahren zu den potenziellen Verkaufskandidaten. Bereits 2014 habe der frühere Konzernchef Joe Kaeser versucht, die Logistiktochter mit damals rund 3500 Beschäftigten für rund 900 Millionen Euro an einen US-Finanzinvestor zu verkaufen. Im November kündigte Kaeser-Nachfolger Roland Busch die Aufspaltung der Logistiksparte in Pakete sowie Gepäck an – laut „Welt am Sonntag“ ein Indiz für einen Neustart der Verkaufspläne.
Die Zeitung berief sich auf Insider, die zuerst eine Trennung vom Post- und Paketegeschäft erwarteten. Durch den Boom im Onlinehandel floriert die Päckchenlogistik. Daher sei bei einem Verkauf dieses Geschäfts mehr Ertrag zu erzielen als bei der Flughafenlogistik, weil die Flughäfen noch unter der Corona-Flugverkehrsflaute leiden.
Siemens bezeichnete sich laut Zeitung 2015 als Weltmarktführer bei Briefsortieranlagen. Der Großkunde Deutsche Post wird seit fast 60 Jahren beliefert.