Vor den Bund-Länder-Beratungen zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie dringt der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) auf eine solide Datenbasis für die Entscheidungen. „Wir brauchen so schnell wie möglich eine solide Datengrundlage zum Infektionsgeschehen. Sonst kann die Politik nicht entscheiden“, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Bild“-Zeitung (Dienstagsausgabe).
Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist seit Tagen darauf hin, dass die jüngst von ihm veröffentlichten Zahlen zu den Neuinfektionen mit dem Coronavirus unvollständig sind. Wegen der Feiertage ließen sich weniger Menschen testen und leiteten nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten weiter, erklärte das Institut.
In den vergangenen fünf Tagen war die Sieben-Tage bei den Corona-Neuinfektionen gestiegen, nach den offiziellen Zahlen jedoch nicht allzu deutlich. Demnach lag der Wert am Montag bei 232,4, eine Woche zuvor hatte er 222,7 betragen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte allerdings mit Blick auf die hochansteckende Omikron-Variante des Virus, dass die tatsächliche Inzidenz wohl zwei- bis dreimal höher liege als aktuell vom RKI erfasst.
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums kündigte am Montag an, das RKI werde noch im Laufe der Woche belastbare Daten über den aktuellen Infektionsstand in Deutschland vorlegen. Voraussichtlich noch vor dem Bund-Länder-Gipfel am Freitag wird das RKI auch eine Empfehlung für neue Quarantäneregeln abgeben.
Die Quarantäne-Zeiten werden eines der Themen des Gipfels sein. In den vergangenen Tagen hatten sich die Forderungen nach verkürzten Quarantäne- und Isolationszeiten vor allem für Menschen gemehrt, die in wesentlichen Infrastrukturbereichen wie etwa Polizei, Feuerwehr oder Energieversorgung tätig sind – durch die verkürzte Quarantäne sollen angesichts der Ausbreitung von Omikron personelle Engpässe in diesen Bereichen vermieden werden.