Kurz vor dem Jahrestag der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar haben die mit der Untersuchung des Vorfalls betrauten Kongressabgeordneten den konservativen Fernsehmoderator Sean Hannity zur Auskunft über seine Kommunikation mit Ex-Präsident Donald Trump aufgefordert. In einem Schreiben teilten die Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses, Bennie Thompson und Liz Cheney, dem Star-Moderator des Senders „Fox News“ am Dienstag mit, dass sie zahlreiche Textnachrichten von ihm an Trump und dessen Gefolge gefunden hätten.
Am Vorabend des 6. Januar 2021 habe Hannity, der regelmäßiger Gast auf Trump-Kundgebungen ist, in einer Nachricht geschrieben, er sei „sehr besorgt über die nächsten 48 Stunden“. Die Abgeordneten wollten nun wissen, warum er kurz vor dem Sturm der Trump-Anhänger auf das US-Parlament „besorgt“ war. Sie baten Hannity, einen Termin für ein Interview mit dem Ausschuss zu vereinbaren.
Hunderte radikale Trump-Anhänger hatten das Kapitol Anfang Januar 2021 gestürmt, als dort Bidens Wahlsieg zertifiziert werden sollte. Dabei starben fünf Menschen, unter ihnen ein Polizist und eine von einem Beamten erschossene Angreiferin. Der Sturm auf den Sitz des Kongresses sorgte weltweit für entsetzte Reaktionen und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie.
Trump hat bis heute seine Wahlniederlage gegen Biden nicht eingeräumt und verbreitet regelmäßig seine Vorwürfe über einen angeblichen Wahlbetrug. Am Dienstag sagte er eine für den Jahrestag der Vorkommnisse geplante Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach im Bundesstaat Florida am Donnerstag ab.