Die umstrittene frühere CDU-Politikerin Erika Steinbach will den Austritt von AfD-Chef Jörg Meuthen aus der Partei zum Anlass nehmen, ihrerseits in die AfD einzutreten. „Ich werde der AfD beitreten“, erklärte Steinbach am Freitag im Onlinedienst Twitter. Auch wenn sie nach ihrem Austritt aus der CDU im Jahr 2017 nicht vorgehabt habe, noch einmal einer Partei beizutreten, habe der „nicht nachvollziehbare, unfaire Austritt Jörg Meuthens“ sie „zum Umdenken bewogen“.
Steinbach erklärte weiter, die AfD sei „ein politischer Hoffnungsschimmer in ziemlich verdunkelter Zeit“. Die vergangenen Monate hätten „deutlich gezeigt“, dass „extremistische und verfassungsfeindliche Bestrebungen“ in der AfD „keinen Platz“ hätten, erklärte sie. Steinbach ist bereits Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung.
Der „bewusst zerstörerische Austritt“ Meuthens sei „für viele, die hinter ihm standen, ein Schlag ins Gesicht“, erklärte Steinbach auf Twitter. Das habe die AfD nicht verdient, „deshalb werde ich jetzt einen Mitgliedsantrag stellen“.
Meuthen hatte zuvor die Partei verlassen. Seine Austrittserklärung verband Meuthen am Freitag mit scharfer Kritik an der AfD: Teile der Partei stünden seiner Meinung nach „nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio. „Ich sehe da ganz klar totalitäre Anklänge.“
Seinen Schritt wertete Meuthen selbst als Eingeständnis der Niederlage im Machtkampf mit den Rechtsaußen-Kräften um die Ausrichtung der AfD.