Fast zwei Drittel aller im Januar in England positiv auf das Coronavirus Getesteten haben sich nach eigenen Angaben bereits zuvor mit dem Virus infiziert. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Imperial College in London hervor. Für die Studie wurden zwischen dem 5. und 20. Januar 100.000 PCR-Tests an Freiwillige in England geschickt.
Von den knapp 3582 Teilnehmern, deren Test positiv ausfiel, gaben 64,6 Prozent an, bereits zuvor positiv auf das Virus getestet worden zu sein. Laut dem Epidemiologen Paul Elliott vom Imperial College lässt dies jedoch nicht automatisch auf eine erneute Infektion schließen. Die Betroffenen könnten auch zwei Mal auf die selbe Infektion getestet worden sein, sagte er der Zeitung „The Telegraph“. „Wir wissen nicht, wann sie es hatten. Das könnte im Mai 2020 gewesen sein oder letzte Woche.“
Von rund 1400 untersuchten Proben gingen 99 Prozent auf eine Infektion mit der Omikron-Variante zurück. Die Virusvariante hatte im Winter in Großbritannien die Fallzahlen stark steigen lassen. Inzwischen sind sie wieder rückläufig. Die neuen Daten der Studie deuten darauf hin, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle um den 5. Januar herum lag.
Elliott sprach angesichts des schnellen Rückgangs der Zahlen im Januar von einer „guten Nachricht“. Insgesamt betrachtet seien sie jedoch noch immer „extrem hoch“. Besonders „besorgniserregend“ sei die schnelle Ausbreitung des Virus unter Kindern und bei über 65-Jährigen. Dies könnte zu einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen führen, warnte der Epidemiologe.