Die Gründerin der US-Bluttest-Firma Theranos, Elizabeth Holmes, ist von einer Jury in Kalifornien des Betrugs schuldig befunden worden. Die 37-Jährige habe Investoren mit vorsätzlichen Falschbehauptungen über die Theranos-Technologie dazu verlockt, Gelder in ihr Unternehmen zu stecken, urteilten die Geschworenen in ihrem am Montagabend (Ortszeit) im kalifornischen San Jose verkündeten Schuldspruch.
Das Strafmaß gegen Holmes wird zu einem späteren Termin bekanntgegeben. Ihr droht eine mehrjährige Haftstrafe. Allerdings wurde die Unternehmerin nicht in allen elf Anklagepunkten schuldig gesprochen, sondern nur in vier.
Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für schnelle und kostengünstige Bluttests. Holmes wurde durch Theranos zur Milliardärin.
Die charismatische Jungunternehmerin wurde jahrelang als Star des kalifornischen High-Tech-Zentrums Silicon Valley gefeiert und konnte prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger gewinnen. Später wurde klar, dass ihre Bluttest-Geräte gar nicht funktionierten.
In dem Prozess wies Holmes die Betrugsvorwürfe jedoch zurück. Sie beteuerte, an die Technologie ihres Unternehmens geglaubt zu haben.