Trotz Corona und einer geringeren Zahl von Jagden sind in Deutschland in der vergangenen Saison 687.581 Wildschweine erlegt worden. Das war der dritthöchste Wert seit knapp hundert Jahren, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) am Montag in Berlin mitteilte. Mehr als ein Drittel der Tiere schossen Jäger in der Saison 2020/2021 in den drei von der Afrikanischen Schweinepest betroffenen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen.
Wegen der Kontaktbeschränkungen und Beherbergungsverbote aufgrund der Corona-Krise fielen bundesweit mehr als die Hälfte aller Gesellschaftsjagden im Winterhalbjahr 2020 aus. Dennoch stellten die Jäger in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 106.800 erlegten Wildschweinen einen Landesrekord auf und erzielten die bundesweite Höchstmarke. Danach folgt Brandenburg mit rund 90.300 erlegten Tieren.
Der Jagdverband forderte von Politik und Behörden weitere Anstrengungen, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest einzudämmen. Mehr als 3200 infizierte Wildschweine wurden bisher registriert. Nötig seien unter anderem Anreize für die Wildschweinjagd, eine bessere Förderung der Ausbildung sogenannter Kadaver-Suchhunde und der Wegfall von Steuern für ausgebildete Jagdhunde.