Übergewicht in jungem Alter erhöht das Risiko für frühe Darmkrebserkrankungen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Die Forschenden untersuchten dafür Daten aus einer mehrjährigen Studie mit rund 6600 Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs sowie 7950 Menschen ohne Darmkrebs.
Danach war das Risiko einer frühen Darmkrebserkrankung bei fettleibigen Menschen etwa doppelt so hoch wie bei den Normalgewichtigen. Hatten Menschen bereits im Alter von 20 Jahren extremes Übergewicht, war ihr Risiko sogar um das 2,6-Fache erhöht. Auch Übergewichtige mit einem Body-Mass-Index unterhalb des Schwellenwerts zur Fettleibigkeit hatten demnach ein erhöhtes Risiko, früh an Darmkrebs zu erkranken.
Die Ergebnisse untermauern demnach die Vermutung, dass die Zunahme von Übergewicht und Adipositas in der jüngeren Generation einer der Hauptgründe für das häufigere Auftreten früher Darmkrebserkrankungen ist. Die Ergebnisse machten deutlich, dass Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht und Adipositas gerade in jüngeren Jahren „für die Darmkrebsprävention ebenso wichtig sind wie zur Vorbeugung anderer Volkskrankheiten“, erklärte das DKFZ.
Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen, in Deutschland wird die Diagnose jedes Jahr bei rund 60.000 Menschen gestellt. Betroffen sind meist Ältere ab dem 50. Lebensjahr. Doch in vielen Ländern nahm in den vergangenen Jahren die Zahl der Darmkrebserkrankungen bei jüngeren Erwachsenen zu.