Die Digitalisierung im Gesundheitswesen stößt bei Ärztinnen und Ärzten weiterhin auf große Skepsis. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte gemeinsame Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit und der „Ärzte Zeitung“. Demnach fühlen sich zwei Drittel der befragten Ärztinnen und Ärzten nicht ausreichend auf die Nutzung digitaler Gesundheitslösungen wie der elektronischen Patientenakte vorbereitet.
Der Großteil der Befragten kennt der Umfrage zufolge die wichtigsten digitalen Gesundheitslösungen, hatte sie zum Zeitpunkt der Befragung aber noch nicht eingesetzt. Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich mit der Nutzung der digitalen Anwendungen überfordert – knapp 48 Prozent der in Kliniken und 44 Prozent der ambulant Tätigen.
Die am weitesten verbreitete digitale Anwendung in Arztpraxen ist laut Umfrage die elektronische Terminvergabe, die von knapp 15 Prozent der befragten Medizinerinnen und Medizinern regelmäßig genutzt wird und von weiteren 14 Prozent bereits verwendet wurde. Von den Befragten mit Nutzungserfahrung bescheinigen ihr 64 Prozent eine Zeitersparnis in der Praxisorganisation.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Ärzteschaft bei der Digitalisierung nicht mitgenommen wurde“, erklärte der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm. Eine gemeinsame Digitalisierungsstrategie und „eine neue Qualität der Zusammenarbeit“ seien deshalb notwendig. An der Onlinebefragung im Herbst 2021 nahmen 569 Ärztinnen und Ärzte sowie 16 Psychotherapeutinnen und -therapeuten teil.