US-Rocksänger und Schauspieler Meat Loaf mit 74 Jahren gestorben

Super Festivals, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Super Festivals, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Der für das Erfolgsalbum „Bat out of Hell“ und den Superhit „I’d Do Anything For Love“ bekannte US-Rocksänger Meat Loaf ist tot. Der Musiker starb im Alter von 74 Jahren im Beisein seiner Ehefrau, wie es am Freitag auf seiner Facebook-Seite hieß. Der Künstler verkaufte mehr als 100 Millionen Alben und wirkte in mehr als 65 Filmen wie etwa der „Rocky Horror Picture Show“ mit.

„Es bricht uns das Herz mitzuteilen, dass der unvergleichliche Meat Loaf heute Abend im Beisein seiner Frau Deborah verstorben ist“, hieß es in der Facebook-Mitteilung. Seine Töchter Pearl und Amanda sowie enge Freunde seien „in den letzten 24 Stunden bei ihm“ gewesen. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht.

Der Sänger, der mit bürgerlichem Namen Marvin Lee Aday hieß, verdankte seinen Künstlernamen seiner Körperfülle, für die er als Kind gehänselt wurde. Übersetzt bedeutet Meat Loaf „Hackbraten“.

Auch sonst war seine Kindheit in Texas hart. „Ich habe meinem Vater vergeben, dass er versucht hat, mich mit einem Schlachtermesser zu töten“, sagte der Sänger später einmal der britischen Zeitung „The Telegraph“ über den Alkoholiker. Meat Loafs Mutter starb an Krebs, als er noch ein Teenager war.

Zwischenzeitlich arbeitete Meat Loaf als Nachtclub-Türsteher. Nachdem er in New York den Musiker und Stückeschreiber Jim Steinman kennengelernt hatte, nahm seine musikalische Karriere an Fahrt auf. Steinman komponierte wilde und theatralische Musik, die Meat Loafs Stimme gut zur Geltung brachte.

In den 70er Jahren spielte er in dem Kult-Musical „The Rocky Horror Show“ mit. Auch in dessen Verfilmung „The Rocky Horror Picture Show“ von 1975 war er zu sehen.

1977 veröffentlichte der Texaner mit dem großen Stimmumfang sein Rock-Album „Bat out of Hell“. Mit Hits wie „Paradise by the Dashboard light“ verkaufte es sich weltweit mehr als 43 Millionen Mal. Damit gehört es zu den meistverkauften Musikalben überhaupt.

Es folgten eine Reihe weiterer Alben sowie die Fortsetzungen seiner Erfolgsplatte „Bat Out of Hell II: Back into Hell“ (1993) und „Bat Out of Hell III: The Monster Is Loose“ (2006). Erstere enthielt den Hit „I’d Do Anything For Love (But I Won’t Do That)“, der Meat Loaf Anfang der 90er Jahre ein großes Comeback bescherte. Der hymnische Song kletterte in 28 Ländern an die Chart-Spitze und wurde mit einem Grammy ausgezeichnet.

2016 veröffentlichte Meat Loaf erstmals nach fünf Jahren wieder ein Album. Zuvor hatten gesundheitliche Sorgen und eine zweijährige Tour-Pause Spekulationen über ein Karriereende angeheizt. So war der Musiker seit 2003 mindestens dreimal bei Auftritten zusammengebrochen.

Neben seiner Musik-Karriere trat Meat Loaf immer wieder in zumeist kleineren Rollen in Fernsehproduktionen und Filmen wie etwa der Komödie „Wayne’s World“ auf. Auch in David Finchers Kultfilm „Fight Club“ von 1999 spielte er mit.

Politisch engagierte sich Meat Loaf als einer der wenigen US-Musiker außerhalb des Country-Genres aktiv für die Republikanische Partei. 2012 machte der Sänger Wahlkampf für den Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney, der allerdings dem demokratischen Amtsinhaber Barack Obama unterlag. Zu seinem letzten Album „Braver Than We Are“ von 2016 erklärte Meat Loaf, dieses sei „explizit und politisch unkorrekt (ich hasse politische Korrektheit)“.

Der republikanische Ex-Präsident Donald Trump, der Meat Lof aus der Reality-TV-Show „The Celebrity Apprentice“ kannte, würdigte den verstorbenen Musiker als „großartigen Kerl“. „Er war schlau, talentiert, offen und warmherzig. Sein Erfolg war riesig – wir haben ihn alle geliebt.“

Die Sängerin Cher sprach Meat Loafs Familie ihr Beileid aus. Der Sänger Boy George schickte „Liebe und Gebete an seine Familie und seine engen Freunde“.

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