Nach Vorlage enttäuschender Jahreszahlen ist die Aktie des Lieferdienstes Delivery Hero abgestürzt. An der Frankfurter Börse brach der Kurs am Donnerstagvormittag um 25 Prozent ein. Der Dax-Konzern steigerte seinen Umsatz zwar stark, macht aber weiterhin Verlust. Auch die Prognose für das laufende Jahr genügt Anlegern offenbar nicht.
2021 erzielte Delivery Hero – auch dank des Zukaufs des südkoreanischen Lieferdienstes Woowa – einen Bruttowarenwert von 35,4 Milliarden Euro, das war im Vorjahresvergleich ein Plus von 62 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Im laufenden Jahr will Delivery Hero einen Bruttowarenwert von 44 bis 45 Milliarden Euro erreichen – Analysten hatten hier offenbar mehr erwartet.
Die am Bruttowarenwert gemessene Betriebsergebnis-Marge lag laut Unternehmen bei minus 2,2 Prozent. Sie soll sich 2022 auf minus 1,0 bis 1,2 Prozent verbessern.
Beobachter kritisierten, dass es mit Auslaufen der Pandemie noch schwieriger für das Unternehmen werde dürfte, Gewinne zu erzielen, weil die Menschen wieder mehr auswärts essen und weniger Gerichte und Lebensmittel nach Hause bestellen dürften.
Delivery Hero bietet Lieferdienste in rund 50 Ländern in Asien, Europa, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika an. Das Unternehmen startete 2011 als Lieferdienst für Restaurantessen. Ziel aktuell sind Lieferdienste, die Lebensmittel und auch Haushaltswaren in weniger als einer Stunde zum Kunden bringen. Der Aufbau dieser Dienste kostet erst einmal viel Geld.
Die Lieferplattform hat ihren Hauptsitz in Berlin. Seit 2017 ist das Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert, 2020 wurde Delivery Hero in den Deutschen Aktienindex aufgenommen.