Der saudiarabische Erdölriese Aramco hat vier Prozent seiner Anteile an den staatlichen Investitionsfonds des Königreichs übertragen. Kronprinz Mohammed bin Salman sagte laut der amtlichen Nachrichtenagentur SPA am Sonntag, die Übertragung sei „Teil der langfristigen Strategie des Königreichs, die Umstrukturierung seiner Wirtschaft zu unterstützen“.
Aramco ist der weltweit größte Ölproduzent. Die Übertragung des Vier-Prozent-Anteils an den staatlichen Investitionsfonds erfolgte rund zehn Monate, nachdem Kronprinz Mohammed Gespräche über den Verkauf eines Ein-Prozent-Anteils von Aramco an einen ausländischen Energiekonzern öffentlich gemacht hatte.
„Eines der führenden Energieunternehmen der Welt“ habe Interesse am Kauf des Ein-Prozent-Anteils von Aramco, sagte der Kronprinz damals. „Dies wird ein wichtiger Deal, um den Verkaufserfolg von Aramco in jenem Land anzukurbeln.“ Um welches Unternehmen es sich handelte, sagte Mohammed nicht. Es sei aber in einem „sehr großen“ Land ansässig.
Aramco galt lange als ein „Kronjuwel“ des saudiarabischen Königshauses. Das gesamte Unternehmen befand sich lange unter der strikten Kontrolle der Regierung in Riad. Seit dem Aufrücken von Kronprinz Mohammed an die Spitze des Königreichs gibt es aber immer mehr Anzeichen für eine Teil-Privatisierung des Ölriesen.
Vor gut drei Jahren hatte Aramco einen Bruchteil seiner Anteile für einen Wert von 29,4 Milliarden Dollar (knapp 26 Milliarden Euro) an der saudiarabischen Börse verkauft. Im Dezember des vergangenen Jahres ging Aramco nach eigenen Angaben eine Rückmietvereinbarung für seine Gas-Pipeline-Sparte mit einem von der US-Investmentgesellschaft Blackrock und der saudiarabischen Hassana Investment Company geführten Konsortium ein.