Auch in Frankreich ist die Tötung männlicher Küken künftig verboten. Laut einem am Sonntag im französischen Amtsblatt veröffentlichten Dekret müssen die Brütereien stattdessen Maschinen zur Geschlechtsbestimmung im Ei nutzen. Sie haben aber noch bis Ende des Jahres Zeit für die Umstellung.
Jedes Jahr werden in der EU schätzungsweise 300 männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet, weil sie weder Eier legen noch gut Fleisch ansetzen – davon allein 50 Millionen in Frankreich. In Deutschland ist das Kükenschreddern seit dem 1. Januar verboten. Das Geschlecht muss nun bereits im Ei bestimmt oder die männlichen Küken als sogenannte Bruderhähne gemästet werden.
Auch in Frankreich hatten Tierschützer seit Jahren ein Verbot der millionenfachen Kükentötung gefordert. Einige Brütereien haben deshalb bereits Geräte zu Geschlechtsbestimmung angeschafft.
Der Verband der Eierproduzenten (CNPO) erklärte trotzdem, die Betrieben hätten genug Zeit für die Umstellung. „Es ging etwas schneller, als wir wollten“, sagte Verbandspräsident Philippe Juven. Tierschützer kritisierten dagegen, dass die Geschlechtsbestimmung bis zum 15. Tag der Bebrütung erfolgen kann. Das sei „zu spät“, weil die Küken dann schon schmerzempfindlich seien, sagte die Vorsitzende des Verbandes zum Schutz von Nutztieren (CIWF), Léopoldine Charbonneaux.