Auch nach dem weitgehenden Abflauen des Sturmtiefs „Zeynep“ bleibt der Bahnverkehr in Deutschland massiv eingeschränkt. „Nördlich von Dortmund, Hannover, Berlin können keine Fernzüge fahren, auch nicht zwischen Berlin und Halle-Leipzig“, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß am Samstagmittag in Berlin. Ebenso könne weiterhin der Regionalverkehr im Norden Deutschlands „flächendeckend nicht stattfinden“. Noch mindestens für den gesamten Tag werde es Zugausfälle geben.
Durch die Stürme der vergangenen Tage seien „mehr als tausend Bahnkilometer in Deutschland stark betroffen und beschädigt“, sagte Stauß weiter. Rund 2000 Einsatzkräfte seien „rund um die Uhr“ dabei, Strecken freizuschneiden oder beschädigte Oberleitungen zu reparieren. Auch Hubschrauber seien im Einsatz, „um Strecken zu erkunden und festzustellen, ob ein sicherer Bahnbetrieb wieder möglich ist“.
Einen vollständigen Überblick über den Umfang der Schäden gebe es gleichwohl noch nicht, sagte der Sprecher. „Wir tun alles dafür, um den Zugverkehr so schnell wie möglich Schritt für Schritt wieder aufzunehmen.“ Schon jetzt sei klar, „dass viele Strecken im Norden auch heute im Laufe des Tages noch nicht wieder befahrbar sein werden“, schränkte er aber ein.
Die Deutsche Bahn forderte erneut alle Fahrgäste auf, geplante Reisen in die Unwetter-Regionen „wenn möglich zu verschieben“. Auch Reisende außerhalb dieser Regionen müssten sich auf Störungen einstellen und sollten sich vor Fahrtantritt über die gewählte Verbindung informieren. Der Sprecher verwies auf Kulanzregelungen, wonach bereits gekaufte Fahrkarten kostenlos storniert oder noch bis Ende kommender Woche flexibel genutzt werden können.