Der Pianist und Orchesterchef Daniel Barenboim, Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper, hat für die kommenden Wochen alle Verpflichtungen abgesagt. Die Mailänder Oper teilte am Sonntag mit, der 79-Jährige werde sich einer Operation unterziehen. Von 2005 bis 2014 war Barenboim der Musikalische Direktor der Scala.
Nach den ursprünglichen Planungen sollte Barenboim am 8. Februar in einer Serie von Auftritten berühmter Pianisten Beethoven-Sonaten spielen. Vorgesehen war auch ein Konzert unter der Leitung des indischen Dirigenten Zubin Mehta.
Barenboim wurde in Argentinien geboren. Schon als Zehnjähriger trat er als Pianist auf. Laufe des Lebens nahm er die israelische, palästinensische und spanische Staatsangehörigkeit an. Er bemüht sich seit Jahren um einen Ausgleich zwischen Israelis und Palästinensern im Nahost-Konflikt. 2008 sagte er, Israelis und Palästinenser seien in ein „unauflösliches“ Schicksal verstrickt.
„Ich bleibe, so lange ich kann“, sagte er im vergangenen Jahr der Nachrichtenagentur AFP. „Wenn nicht, gehe ich. Ich will nicht wie ein Relikt der Vergangenheit dableiben.“