Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise will die britische Außenministerin Liz Truss am Wochenende in die Ukraine und nach Polen reisen. Truss wird laut Mitteilung ihres Ministeriums vom Donnerstag mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kouleba und ihrem polnischen Kollegen Zbigniew Rau zusammentreffen, um „eine vereinte Unterstützung für die ukrainische Souveränität“ zu demonstrieren.
Laut der Vorabversion einer Rede, die sie in Kiew halten will, drohte sie Russland erneut mit „massiven und kostspieligen Konsequenzen“, falls der Kremls sich entscheiden sollte, „den Weg der Aggression fortzusetzen“. Russland werde in dem Fall den internationalen Status eines „Paria“ – eines Ausgestoßenen – haben.
Das Außenministerium teilte nicht mit, wann genau Truss zu ihrer Reise nach Osteuropa aufbrechen will. Die Außenminister der G7-Staaten kommen aber am Samstag zu Beratungen über den Ukraine-Konflikt zusammen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) werde das Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz leiten, kündigte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin an.
Truss hatte sich zuletzt bei ihrem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow vergangene Woche in Moskau einen diplomatischen Schlagabtausch geliefert. Großbritannien gehört neben den USA zu den Staaten, die Moskaus Truppenansammlung an der ukrainischen Grenze am deutlichsten verurteilen.
Am Mittwochabend hatte das Weiße Haus in Washington Russland vorgeworfen, entgegen vorheriger Ankündigungen keine Truppen abzuziehen, sondern im Gegenteil nochmal 7000 zusätzliche Soldaten an die Grenze entsandt zu haben. Ein hochrangiger US-Beamter versicherte zudem, dass Russland „jederzeit“ eine Operation starten könne, die als Vorwand für eine Invasion der Ukraine dienen würde.
Der Beamte kündigte zudem an, dass US-Vizepräsidentin Kamala Harris am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammentreffen will. Außerdem will sie mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprechen.
Zur Münchner Sicherheitskonferenz werden 35 Staats- und Regierungschefs, rund hundert Ministerinnen Minister sowie die Spitzen von UNO, Nato und EU erwartet. UN-Generalsekretär António Guterres wird das Treffen eröffnen.