Der britische Premierminister Boris Johnson reist vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland am Dienstag zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Kiew. Vor der Abreise erklärte Johnson: „Als Freund und demokratischer Partner wird das Vereinigte Königreich die Souveränität der Ukraine auch weiterhin gegen diejenigen verteidigen, die sie zerstören wollen.“ Gleichzeitig rief er Russland auf, seine Truppen zurückzuziehen.
Der Westen befürchtet, dass Russland nach der Annexion der Krim 2014 einen Einmarsch in die Ost-Ukraine vorbereitet. Der Kreml bestreitet Angriffspläne, führt aber gleichzeitig ins Feld, sich von der Ukraine und der Nato bedroht zu fühlen. Der Westen hat für den Fall eines russischen Angriffs nach eigenen Angaben noch nie dagewesene Sanktionen gegen die Führung in Moskau in der Schublade.
Zeitgleich zu den Sanktionsdrohungen gegen Moskau laufen derzeit hektische diplomatische Bemühungen, um die Ukraine-Krise beizulegen. Unter anderem telefonierten am Montag der russische Präsident Wladimir Putin und sein französischer Kollege Emmanuel Macron. Auch Johnson erklärte am Montag im Parlament, mit Putin zu sprechen, „sobald ich kann“. Der Ministerpräsident von Nato-Mitglied Ungarn, Viktor Orban, wird unterdessen am Dienstag zu einem umstrittenen Besuch bei Putin in Moskau erwartet.