Inmitten wachsender Spannungen zwischen dem Westen und Russland bahnt Dänemark die Stationierung von US-Truppen auf seinem Staatsgebiet an. „Die Vereinigten Staaten haben sich an Dänemark gewandt und eine bilaterale Zusammenarbeit in der Verteidigung vorgeschlagen“, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen am Donnerstag. Demnach verhandelt die dänische Regierung mit den USA über ein neues bilaterales Verteidigungsabkommen.
„Die genaue Art dieser Zusammenarbeit wurde noch nicht definiert, aber sie könnte die Präsenz von US-Truppen, Material und militärischer Ausrüstung auf dänischem Boden beinhalten“, fügte die Regierungschefin hinzu. Es bestehe kein Zusammenhang mit dem aktuellen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, betonte Frederiksen. Die Krise habe aber die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit verdeutlicht.
Das Nato-Mitglied Dänemark ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten europäischen Verbündeten Washingtons geworden. So kämpften Truppen des skandinavischen Landes auch im Irak-Krieg an der Seite der USA.
Russland hat nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen russischen Einmarsch ins Nachbarland. Moskau bestreitet Invasionspläne und führt zugleich ins Feld, sich von der Nato bedroht zu fühlen.
Dänemark hatte angesichts des Ukraine-Konflikts am Dienstag seine militärische Einsatzbereitschaft verstärkt. Das Kampfbataillon, das der Nato zur Verfügung stehe, soll nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kopenhagen künftig in „einem bis fünf Tagen“ mobilisiert werden können statt wie bisher binnen 30 Tagen.