Der frühere Wirtschaftsweise Lars Feld wird persönlicher Wirtschaftsberater von Finanzminister Christian Lindner (FDP). Der 55-Jährige werde Lindner ehrenamtlich bei der Bewertung makroökonomischer Fragestellungen unterstützen, teilte das Bundesfinanzministerium am Montag mit. Lindner erklärte, er schätze Feld für seine ordoliberale Grundüberzeugung. Feld habe sich als einer der profiliertesten Streiter für die Schuldenbremse und eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik hervorgetan.
„Stabile Staatsfinanzen und eine maßvolle Fiskalpolitik bilden die Grundpfeiler einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft. Kaum ein anderer Ökonom in unserem Land hebt diesen Zusammenhang immer wieder so deutlich hervor wie Professor Lars Feld“, erklärte Lindner.
Eine funktionierende Marktwirtschaft sei Grundbedingung für die Stabilität des Währungsraums insgesamt. Der Staat müsse gute Rahmenbedingungen für Investitionen setzen und Anreize für Innovationen geben. „Geld, das der Staat ausgibt, muss aber immer erst erwirtschaftet werden“, betonte Lindner. Dem Bundesfinanzministerium komme eine Schlüsselrolle zu, den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft Geltung zu verschaffen.
Feld war bis vor rund einem Jahr Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Dem Gremium gehörte er zehn Jahre lang an. Dann wurde sein Vertrag nicht verlängert, offenbar weil die SPD in der großen Koalition sich dagegen gewandt hatte. Derzeit besteht der Sachverständigenrat aus nur vier Mitgliedern.
Der neue persönliche Berater von Finanzminister Lindner ist seit 2010 Professor für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und ist dort Direktor des Walter Eucken Instituts. Seit 2003 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen.