Ein Jahr nach dem Einbruch in die Stadtverwaltung von Köthen in Sachsen-Anhalt, bei dem zahlreiche Personaldokumente gestohlen wurden, haben die Ermittler eine heiße Spur. Im Visier sei eine Tätergruppierung, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Dessau am Donnerstag mit. Weitere Angaben wurden mit Verweis auf die noch laufenden Ermittlungen nicht gemacht.
Ein Großteil der mehr als 300 gestohlenen Personalausweise und Reisepässe sei wieder aufgefunden worden. Bislang konnten den Angaben zufolge 256 der 289 entwendeten Ausweise sowie alle 65 gestohlenen Reisepässe beschlagnahmt werden. Verschwunden sind bis heute allerdings 170 Blankodokumente, mehrere Dienstsiegel und ein Dienstfahrzeug.
Die Täter hatten im Januar vergangenen Jahres bei einem ersten Einbruch zunächst das Dienstauto und einen Generalschlüssel mitgehen lassen, mit dem sie dann vermutlich ein zweites Mal einbrachen. Aus dem Einwohnermeldeamt der Stadt in Sachsen-Anhalt stahlen sie neben Dienstkleidung von Ordnungsamtsmitarbeitern einen 750 Kilogramm schweren Panzerschrank mit mehreren hundert Ausweisdokumenten.
Da die Täter auch technisches Gerät mitnahmen, war das Einwohnermeldeamt vorübergehend nicht arbeitsfähig. Der Tresor wurde im August in einer Garage in Halle an der Saale gefunden. Im Zuge weiterer Ermittlungen und Durchsuchungen wurden zudem mögliche Beweismittel beschlagnahmt.