Die Staatsanwaltschaft Cottbus hat Ermittlungen gegen ein mutmaßliches Netzwerk rechtsextremer Hooligans eingestellt. Wie die „Welt“ und die „Berliner Morgenpost“ am Donnerstag berichteten, reichten die Beweise nicht aus, um den Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung zu erhärten. Die Polizei ermittelte seit Jahren gegen gegen Verdächtige aus der Hooligan-, Kampfsport- und Rechtsextremistenszene in der Lausitz. Im Fokus stand die Gruppe „Kampfgemeinschaft Cottbus“.
„Das objektiv erforderliche Maß einer gefestigten Organisation mit festgelegten Gruppenstrukturen, Rollen und Akteuren, wie es zum Nachweis der Existenz einer kriminellen Vereinigung nötig wäre, liegt dem Ergebnis der Ermittlungen zufolge nicht vor“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus den Zeitungen. Es werde noch gegen einige der ehemals Beschuldigten in gesonderten Verfahren weiter ermittelt, in einigen Fällen sei auch bereits Anklage erhoben worden.
Im April 2019 hatten hunderte Polizisten mehr als 30 Wohn- und Geschäftsräume in Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen durchsucht. Die Ermittler fanden damals Messer, Macheten, Schlagringe, verbotene Pyrotechnik, Hakenkreuzdekorationen und NS-Propaganda.