Fünf weitere Länder sollen künftig Impfstoffe auf mRNA-Basis herstellen. In Serbien, Vietnam, Indonesien, Pakistan und Bangladesch sollen diese Impfstoffe gegen das Coronavirus und mittelfristig auch gegen andere Krankheiten produziert werden, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mitteilte. Die Bewerbung dieser Länder sei von einer Expertengruppe geprüft worden. Sie hätten bewiesen, dass sie „mithilfe gezielter Schulungen relativ schnell in die Produktionsphase übergehen“ könnten.
Vergangene Woche hatte die WHO bereits sechs afrikanische Länder benannt, die künftig mRNA-Impfstoffe herstellen sollen: Südafrika, Ägypten, Kenia, Nigeria, Senegal und Tunesien. Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Labor in Südafrika geöffnet, das derzeit klinische Tests für einen mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus vornimmt.
Die WHO und ihre Partner bringen das Produktions-Knowhow, die Qualitätskontrolle und die notwendigen Lizenzen ein, um eine schnelle Einführung zu ermöglichen. Das deutsche Pharmaunternehmen Biontech hat bereits schlüsselfertige mRNA-Produktionsanlagen in Container-Bauweise entwickelt und hergestellt.
Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, betonte am Mittwoch, wie sehr die schnelle Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19 zu einer wirksameren Bekämpfung der Krankheit geführt habe. Er erinnerte aber auch daran, dass nicht alle davon profitiert hätten: Während in reichen Ländern bereits drei Impfdosen empfohlen würden, sei es in armen Ländern schwierig, überhaupt zu impfen. Daher müsse die „lokale Produktion von Impfstoffen erhöht werden, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen“.
mRNA steht für messenger-Ribonukleinsäure, auch als Boten-RNA bezeichnet. Bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen.