Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bei seinem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern versichert, dass die Bundesregierung den Schiffbau in Deutschland stärken wolle. Er sehe darin eine Notwendigkeit und eine Chance, sagte Habeck nach einem Treffen mit Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) in Schwerin. Eine Renaissance des deutschen Schiffbaus sei mit innovativen Konzepten möglich.
Habeck verwies etwa auf den Bau von Konverter-Plattformen für Offshore-Windkraftanlagen, die Umrüstung von Schiffen auf klimafreundliche Antriebstechniken oder die Wiederverwendung von alten Schiffen. Die öffentliche Hand könne dies unterstützen, wenn Unternehmen bereit seien, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn das Umfeld schwierig sei.
Nach einem Besuch auf der seit Anfang Januar insolventen Werft in Wismar betonte der Grünen-Politiker, dass die Schiffbauer kurzfristig über eine Transfergesellschaft abgesichert werden müssten. Die IG Metall hatte sich in den vergangenen Wochen dafür eingesetzt, damit die Schiffbauer der MV Werften Gruppe längerfristig abgesichert werden und in der Region bleiben, um einen Neustart der Werften zu ermöglichen.
Neben der Werft in Wismar hatten auch die Werften in Rostock und Stralsund Insolvenz angemeldet. Vorausgegangen war ein wochenlanger Streit um weitere Fördergelder für die Werften beziehungsweise für den bisherigen Mutter-Konzern, die Gruppe Genting Hong Kong. Betroffen sind rund 2000 Arbeitnehmer.
Insolvenzverwalter Christoph Morgen bedankte sich bei Habeck für die Zusage von finanziellen Hilfen für die Werft in Wismar für den Fall, dass sich für das Kreuzfahrtschiff „Global One“, das derzeit in Wismar gebaut wird, ein Käufer findet. Die „Global One“ wäre nach Fertigstellung eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Sie wurde ursprünglich von der Genting-Gruppe für den asiatischen Markt bestellt.